Ein Zeugnis juedischen Lebens

Andrea Nahles besucht ehemalige Synagoge Niederzissen

Niederzissen. Andrea Nahles besuchte die Synagoge in Niederzissen; begleitet wurde sie von Vertretern des Heimatvereins, den Bürgermeistern Richard Keuler und Johannes Bell sowie den Mitgliedern der örtlichen SPD um Bernd Lang und Jens Schäfer. Dass die ehemalige Synagoge heute überhaupt wieder besichtigt werden kann, ist mehreren Fügungen zu verdanken. Nach der Reichspogromnacht wurde die Synagoge nicht – wie vielerorts – abgerissen, sondern verkauft und danach über Jahrzehnte als Schmiede genutzt. Nachdem der Schmiedebetrieb eingestellt wurde und das Gebäude jahrelang ungenutzt blieb, ergab sich für die Ortsgemeinde die Gelegenheit zum Kauf.

Anschließend wurde die ehemalige Synagoge mit Förderhilfen unter anderem des Landes Rheinland-Pfalz und durch viel Eigenleistung der Mitglieder des Heimatvereins restauriert. Höhepunkt dieser Restaurierung war die feierliche Eröffnung im März dieses Jahres, zu der unter anderem nachfahren jüdischer Familien gehörten, die ehedem in Niederzissen ihre Heimat hatten. Aber nicht nur das Gebäude selbst war über die Jahrzehnte erhalten geblieben – auch sein Inneres barg zahlreiche Überrachungen. Schriftstück wurden gefunden, Gebetsriemen und zahlreiche weitere Zeugnisse jüdischen Lebens, die heute im Innern der Synagoge ausgestellt werden. Andrea Nahles: “Die Funde sind faszinierend. Sie geben uns Einblick in das jüdische Leben in unserer Heimat und machen bewusst, was durch die unsäglichen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus verloren gegangen ist. Die Juden im Brohltal wurden aus der Mitte des Lebens in ihren Heimatdörfern gerissen. Mit der ehemaligen Synagoge hat das Gedenken an sie nun eine Heimstatt gefunden”

Pressemitteilung Andrea Nahles, MdB, Blick aktuell 5.9.2012

Foto: Andrea Nahles besuchte die Synagoge in Niederzissen, begleitet wurde sie von Vertretern des Heimatvereins, den Bürgermeistern Richard Keuler und Johannes Bell sowie den Mitgliedern der örtlichen SPD um Bernd Lang und Jens Schäfer. Foto: Privat