Tag des offenen Denkmals 12.09.2012

Die Geschichte in Augenschein nehmen

Begegnungsstätte “Ehemalige Synagoge” öffnete ihre Pforten

Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Niederzissen gaben den Besuchern bereitwillig Auskünfte zur Geschichte der ehemaligen Synagoge sowie der jüdischen Gemeinde in Niederzissen.

Ein erst kürzlich überlassenes Relief ziert den Versammlungsraum der ehemaligen Synagoge.

Niederzissen. Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals hatte die Erinnerungs- und Begegnungsstätte “ehemalige Synagoge” in Niederzissen am vergangenen Sonntag ihre Pforten geöffnet. Zahlreiche Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, das Kleinod der jüdischen Geschichte in Augenschein zu nehmen. Bei Führugen um 11.30 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr bekamen die Besucher Informationen rund um die ehemalige Synagoge und die jüdische Gemeinde in Niederzissen. Die ehemalige Synagoge ist ein 1841 errichteter Bruchsteinbau mit regionaltypischen Basaltlava-Einfassungen, die in der Pogromnacht 1938 geschändet wurde. Im darauf folgenden Jahr 1939 wurde sie verkauft und bis Anfang der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts als Schmiede und Werkstatt genutzt. Nachdem die Ortsgemeinde Niederzisisen sie erworben und beschlossen hatte, sie zu einer Erinnerungs- und Begegnungsstätte auszubauen, wurde sie seit 2009 renoviert und im März 2012 als Erinnerungs- und Begegnungsstätte eröffnet. Eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte von Niederzissen und der deportierten Mitglieder der jüdischen Gemeinde, eine Dauerauststellung zu Genizafunden und eine Presseschau sowie Fotos aus der Zeit der Renovierung und der Bergung historischer Funde in der ehemaligen Synagoge gaben den Besuchern viele Informationen und hinterließen staunende Einblicke. Die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins standen den Besuchern für Fragen aus allen Bereichen rund um das Bauwerk, seine Geschichte und die Geschichte der jüdischen Gemeinde Niederzissen geduldig zur Verfügung. Der Vorsitzende, der Niederzissener Ortsbürgermeister Richard Keuler, war von dem recht großen Interesse überrascht und freute sich über die zahlreichn Besucher, die bei strahlendem Sonnenschein einen Blick in die Geschichte der ehemaligen Synagoge werfen wollten. -WK-

Blick aktuell 12.09.2012