Beispielhaftes buergerschaftliches Engagement

Liberale Kultur-Tour besuchte die ehemalige Synagoge in Niederzissen

Beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement

Liberale Kultur-Tour besuchte die ehemalige Synagoge in Niederzissen

“Ich bin tief beeindruckt von den vielen Geschichten, die in dieser ehemaligen Synagoge stecken”, bilanzierte FDP-Kreistagsmitglied Christina Steinheuer, die Erfinderin der liberalen Kultur-Tour, nach dem mehrstündigen Besuch der ehemaligen Synagoge in Niederzissen. Nicht nur das professionell und mit viel ehrenamtlichem Engagement wieder hergerichtete einstige religiöse Kleinod beeindruckte die Journalistin, sondern gerade die vielen persönlichen Geschichten und Schicksale, die sich hinter einigen Ausstellungsstücken in der Sammlung verbergen: Eine Mutter, die ihr Kleinkind in höchster Not und kurz vor ihrem eigenen Abtransport einer fremden Frau anvertraute, um es vor dem KZ zu retten. Eine Perlenkette, die einst einer jüdischen Familie gehörend, freiwillig für die Ausstellung in die Synagoge zurückgegeben wurde, kleine Porzellan-Hunde, die eine Jüdin kurz vor ihrem Abtransport einem kleinen Jungen geschenkt hatte, und der – nun hochbetagt – sie in der ehemaligen Synagoge wissen wollte. “Richard Keuler, Dieter Lukas, Giesela Reichrath, Brunhilde Stürmer und die vielen anderen Mitglieder und Helfer des Kultur- und Heimatvereins haben sich tief in die Geschichte von Niederzissen und der jüdischen Kultur in unserer Gegend eingearbeitet. Gegen Widerstände haben sie dieses Projekt, was ihnen allen zu einem Herzensanliegen geworden ist, umgesetzt. Dieses Engagement ist beispielhaft, das verdient großen Respekt”, so der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber.

Beeindruckt waren die Liberalen auch von den vielen textilen Funden. Bei der Restaurierung und den vorausgegangenen Aufräumarbeiten hatten die Vereinsmitglieder und ihre Helfer diverse, zum Teil kostbare und mehrere Jahrhunderte alte, Stoffe gefunden: Thorawimpel, Gebetsumhänge und Thoramäntel. Zu den Funden zählen aber nicht nur religiöse Gegenstände, sondern auch profane wie Viehhandelsverträge und Briefe. “Für die Forschung wird Niederzissen mehr und mehr zu einem Stützpunkt”, freut sich Christina Steinheuer. Auch das sei das Verdienst von Menschen, die sich kritisch mit der Geschichte ihrer Heimat befassen, freute sich van Bebber. Da die Kultur-Tour wegen Schnee und Eis den jüdischen Friedhof nicht besuchen konnte, versprach man, wiederzukommen. “Und wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, dann tun wir das gerne”, bedankte sich Christina Steinheuer abschließend.

(Pressemitteilung FDP-Kreisverband Ahrweiler)

Olbrück Rundschau 06.02.2013

Foto: Sehr beeindruckt waren die Liberalen Christina Steinheuer (4.v.r.) und Ulrich van Bebber (2.v.r.) sowie Michael Salzmann (l.) von dem, was der Heimat- und Kulturverein mit Richard Keuler (4.v.l.), Gisela Reichrath (3.v.l.) und Dieter Lukas (r.) in der ehemaligen Synagoge geschafft haben. Foto: privat